Kinder
In unserer pädagogischen Arbeit steht das Kind im Mittelpunkt. Wir sehen jedes Kind als eigenständige Persönlichkeit an, mit eigenen Bedürfnissen und individuellen Lebensumständen. Jedes Kind hat seinen eigenen Entwicklungsstand und Rhythmus. Dies zu erkennen, aufzugreifen und zu fordern/ fördern, sehen wir als eine unserer wichtigsten Aufgaben an. Unser Interesse ist es, das Kind dabei zu unterstützen, ein gesundes Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl aufzubauen. Dies bedeutet, ihnen Raum zu geben sich selbst zu entfalten. Ein neuer Entwicklungsschritt folgt auf einen abgeschlossenen Entwicklungsschritt und jedes Kind entscheidet, wann es zum nächsten Schritt (Entwicklungsfenster) bereit ist.
Gestaltung von Eingewöhnung und Übergang
Mit dem ersten Kitatag startet die Eingewöhnungsphase, in der Sie Ihr Kind als vertraute Person begleiten. Die Dauer der Eingewöhnung ist individuell. Planen Sie 2- 4 Wochen ein. Manchmal kann es auch etwas länger dauern, wenn unvorhergesehene Ereignisse eintreten.
In der ersten Phase (ca. drei Tage) verbringen Sie mit Ihrem Kind täglich etwa eine Stunde gemeinsam in der Einrichtung. Konzentrieren Sie sich auf Ihr Kind und beobachten Sie es. Beschäftigen Sie sich nur mit ihm, wenn es das einfordert. Die Bezugserzieherin wird mit Spielangeboten und- material behutsam Kontakt zu Ihrem Kind aufnehmen, es beobachten und seine Reaktionen kennenlernen.
In der zweiten Phase werden erste kleine Trennungen erfolgen, sobald sich Ihr Kind sicher in der Gruppe fühlt. Sie bleiben in der Einrichtung und kommen bei Bedarf dazu. Ansonsten nehmen Sie in der Gruppe eine Beobachterposition ein und kommen nur in Situationen dazu, wenn Ihr Kind die Bezugserzieherin nicht akzeptiert.
In der dritten und abschließenden Phase hat sich das Kind an die Bezugserzieherin und die Gruppe gewöhnt. Sie bringen Ihr Kind morgens in die Einrichtung und verabschieden sich dann zügig, bleiben aber unbedingt telefonisch erreichbar. Die Eingewöhnung war dann erfolgreich, wenn sich Ihr Kind in der Gruppe wohlfühlt, die Bezugserzieherin zur sicheren Basis geworden ist und es sich von ihr trösten lässt.
Mit einer behutsamen Ausgestaltung der Anfangssituation, der so genannten Eingewöhnungszeit, kann Ihr Kind Vertrauen in die neue Situation und zu neuen Personen aufbauen. Sie als nächste Bezugsperson spielen hierbei eine wichtige Rolle. Sie bauen durch Ihre Begleitung tatkräftig die Beziehungsbrücke zwischen Zuhause und Kindergarten.
Partizipation
„Kinderbeteiligung bedeutet Mit- und Selbstbestimmung. Dem einzelnen Kind wird die Möglichkeit zur Gestaltung der eigenen Aktivitäten eingeräumt, soweit sich dies mit seinem und dem Wohl anderer vereinbaren lässt. Dabei können den Kindern eigene Verantwortungsbereiche übertragen werden. Sie lernen somit, Mitverantwortung zu übernehmen und leisten zudem einen Beitrag zur Verbesserung kindlicher Lebensräume, indem sie als „Experten in eigener Sache“ agieren.“ (BEP S. 106)
Partizipation ist ein Recht von Kindern.
Partizipation ist ein universelles Kinderrecht und für Kitas gesetzlich durch den §45 SGB VIII verpflichtend.
Einem solchen Verständnis von Partizipation folgend, geht es in pädagogischen Einrichtungen darum das Machtverhältnis zwischen Kindern und Erwachsenen demokratischer zu gestalten und jedem Kind- unabhängig von Alter oder Fähigkeiten- Möglichkeiten zu eröffnen , bei allen Angelegenheiten , die es betreffen, mitzuentscheiden und mit zu handeln.
Praktische Umsetzung:
Prozesse im Alltag bestimmen z.B.
- Frühstück (halbjährliche Abfrage gemeinsames oder freies Frühstück)
- Möglichkeit zur Teilnahme an Angeboten und Projekten
- Gruppenthema entscheiden
- Wahl des Spielpartners und Spielorte
- Gesprächskreise
- Mitgestaltung des Tagesablaufs
- Freie Entscheidung über die Nutzung der Funktionsecken
- Mitbestimmung und Gestaltung der Vorschulausflüge
Kinderschutz
Präventiv zu arbeiten bedeutet für uns Mitarbeiter/innen einer katholischen Kindertageseinrichtung die Eltern zu informieren, zu sensibilisieren und aufzuklären, Beobachtungen von Anzeichen für Kindeswohlgefährdungen zu erkennen, sachkundig zu bewerten und zu konkretisieren.
Folgende Präventionsprinzipien sieht das Schutzkonzept u.a. vor:
- Jedes Kind hat einen universellen Anspruch auf Sicherheit, Schutz und besondere Fürsorge und Unterstützung.
- Besonderheiten des Schutzauftrages der uns anvertrauten Kinder
- Anzeichen von Verwahrlosung an Kindern erkennen
- Ursachen, Formen und Folgen der Kindeswohlgefährdung
- Wahrnehmung und Erkennen von wichtigen Anhaltspunkten für eine Kindeswohlgefährdung
- Kenntnisse über präventive Angebote zur Stärkung der Elternkompetenzen
Wir sensibilisieren die Kinder im achtsamen Umgang miteinander und der gegenseitigen Rücksichtnahme und Wertschätzung.
Wir unterstützen die Kinder bei Konflikten und geben ihnen die Sicherheit auch „Nein“ sagen zu dürfen. Wir nehmen das Kind mit seinen Bedürfnissen ernst und begleiten es bei seinen eigenen Entscheidungen.
Die Kinder erproben sich und ihren Körper in der Bewegung, im Kennenlernen und Experimentieren mit unterschiedlichen Elementen und lernen sich dabei immer besser kennen und einschätzen. Sie erfahren, was ihnen gut tut, aber auch, was sie nicht so gerne mögen. Selbstbewusstsein ist ein wichtiger Baustein in der Prävention. Das Recht auf Selbstbestimmung ein wesentlicher Teil hiervon.
Beobachtung und Dokumentation von Entwicklungsprozessen
Eine wesentliche Grundlage unserer Arbeit ist die gezielte Beobachtung und Dokumentation kindlicher Entwicklungs- und Bildungsprozesse.
Im täglichen Umgang mit den Kindern finden freie und gezielte Beobachtungen statt. Dadurch lernen wir die Stärken, Fähigkeiten und die Persönlichkeiten eines jeden einzelnen Kindes immer besser kennen und einschätzen.
Mit Hilfe von Beobachtungsbögen verschaffen wir uns einen systematischen Überblick über den Entwicklungsstand des Kindes.
Die Beobachtungen, Auswertungen und Reflexionen fließen in unsere pädagogische Arbeit ein.
Für die Dokumentation der Entwicklung des Kindes verwenden wir in unserer Kindertagesstätte folgende Formulare:
- Allgemeiner Beobachtungsbogen
- Eingewöhnungsgespräch mit Fragebogen für die Eltern
- Reflexion der Eingewöhnungszeit für Eltern
- Abschlussgespräch Eingewöhnung
- Entwicklungsbericht
- QUINT - Bogen